Bestenfeier der Berufsschule Erlangen

Anstelle des großen Festaktes fand die traditionelle Auszeichnung der besten Berufsschülerinnen und -schüler diesmal nur in kleinerem Kreis und an zwei getrennten Terminen statt. Auch wenn diesmal nur mit wenigen Gästen gefeiert werden durfte, waren hochrangige Vertreter aus Politik und Wirtschaft bereit, den Auszubildenden persönlich zu gratulieren.  Es betonten alle Redner, dass gerade in Corona-Zeiten Wertschätzung für die Auszubildenden zum Ausdruck gebracht werden sollte.

Schulleiter Roland Topinka begrüßte jeweils die Gäste aus Politik und Wirtschaft zur feierlichen Übergabe der Preise für die besten Absolventen der Berufsschule. In seiner Begrüßungsrede blickte er auf die Zeit seit dem 16. März zurück und beschrieb, wie schwierig es für die Schulen war, sofort auf Distanzunterricht umzuschalten. Beispielsweise besaßen Schülerinnen und Schülern wie auch Lehrkräften teilweise keine geeigneten Geräte, datenschutzrechtliche Grundlagen fehlten und es gab keine praktischen Erfahrungen im Fernunterricht. In den letzten drei Monaten gelang es aber mit enormen Aufwand in allen Bereichen enorme Verbesserungen zu erzielen.

Am ersten Termin der beiden Bestenfeiern übergab dann der Bayerische Staatsminister des Innern, für Sport und Integration Joachim Herrmann die Staatspreise und seinen Sonderpreis. Am zweiten Termin begrüßte im Namen der Wirtschaft Herr Mevenkamp, Geschäftsführer Kreishandwerkerschaft Erlangen-Hersbruck-Lauf, die Anwesenden. Die Referentin für Bildung, Kultur und Jugend der Stadt Erlangen, Frau Steinert-Neuwirth, übergab im Anschluss daran die Stadtpreise. Zudem wurden die Sonderpreise der Bundestagsabgeordneten Martina Stamm-Fibich und des Bundestagsabgeordneten Stefan Müller verliehen.

Der kleinere Rahmen der beiden Feiern bot eine ideale Gelegenheit, auch einmal die Schüler zu Wort kommen zu lassen und von Ihren betrieblichen Erfahrungen in der Corona-Zeit zu berichten. Einige Auszubildenden berichteten dabei von maximalen Arbeitseinsätzen bis hin zur absoluten Grenze dessen, was laut Gesetz noch möglich ist. Bei anderen verlagerte sich die Arbeit ins Homeoffice und lief überraschend gut weiter. Bei wieder anderen stand das Unternehmen die letzten Monate komplett still und der Auszubildende, für den keine Kurzarbeit möglich ist, war die einzige Person im Betrieb. Zudem wirkten sich die Einschränkungen im betrieblichen Ablauf sehr unterschiedlich aus. Im Kulturbereich wurden beispielsweise online Formate getestet, um den Künstlern weiter eine Bühne zugeben. Im Bereich der Friseure kann kaum mehr ausgebildet werden, denn die meisten Friseursalons haben einfach so wenig Platz, dass aufgrund der Abstandsregeln nur Kunde und Friseur im Raum sein können.  Diese authentischen Schilderungen aus der Praxis wurden von den Anwesenden Ehrengästen aus Politik und Wirtschaft mit großem Interesse verfolgt.

Jeweils ein abschließender Stehempfang mit spannenden Gesprächen im Corona‑Abstand und ein kleiner Imbiss rundete die beiden ungewöhnlichen, aber von allen Beteiligten als trotzdem würdig empfundene Abschlussfeiern, ab.