Berufliche Qualifikation ist eine der Schlüsselvoraussetzungen für gelingende Integration. Daher ist die Berufsschule Erlangen erfolgreich bemüht, jugendlichen Flüchtlingen frühzeitig den Kontakt zur Arbeitswelt zu ermöglichen.

In der ersten Dezemberhälfte besichtigten rund 60 Schüler aus drei Klassen, die ausschließlich von Flüchtlingen, vornehmlich aus Äthiopien, Eritrea, Syrien, dem Irak und Afghanistan stammend, besucht werden, die Erlanger Ausbildungswerkstätten der Firma Siemens. Nach Begrüßung und Vorstellung erfuhren sie, dass in vielen technischen Produkten und Anlagen „Siemens“ enthalten ist: Windkraftanlagen, Eisenbahn, Abfüllanlagen, Ampeln, Kraftfahrzeuge, Roboter. Das Unternehmen entwickelt und baut die Steuerungsanlagen.

Erlangen und Berlin sind die beiden größten Ausbildungsstandorte – allein in Erlangen werden derzeit pro Lehrjahr rund 200, insgesamt etwa 800 junge Menschen ausgebildet. Die Ausbildung stützt sich auf die drei Säulen Berufsschule, Siemens intern sowie Einsatz im Kundenbereich. Sie besteht zu etwa gleichen Teilen aus Theorie und Praxis. Je nach Beruf gibt es hier jedoch Verschiebungen zu der einen oder anderen Seite. Da Englisch Firmensprache im Unternehmen ist, sind Sprachkenntnisse unumgänglich.

Um den Facharbeiterbrief beispielsweise als Elektroniker für Automatisierungstechnik, Mechatroniker oder Industriemechaniker zu erwerben, ist neben Pünktlichkeit und Disziplin der Arbeitseinsatz eine entscheidende Schlüsselqualifikation. Die Abschlussprüfung gliedert sich in einen schriftlichen, einen mündlichen sowie einen praktischen Teil. Den erfolgreichen Absolventen eröffnen sich inner- wie außerhalb des Unternehmens vielfältige Betätigungsfelder.

In Kleingruppen wurden die Gäste von Auszubildenden der Siemens AG durch das Unternehmen geführt. So gab es überdies ausreichend Gelegenheit, Informationen über die Ausbildung aus erster Hand zu erfragen.

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