MdB Stefan Müller am EU-Projekttag in der Berufsschule Erlangen

Jedes Jahr gehen deutschlandweit Politikerinnen und Politiker in Schulen und diskutieren mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen über Europa und die Europäische Union. In diesem Zusammenhang besuchte der Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Erlangen Stefan Müller die Staatliche Berufsschule Erlangen.

Bereits im Vorfeld der Veranstaltung hatten sich die Lernenden im Unterricht mit der EU beschäftigt. Eine anonyme Online-Umfrage erfasste bei mehr als 200 Personen Einstellungen zur EU. Die Frage, wie die Auszubildenden bei einem Referendum über die EU-Mitgliedschaft unseres Landes abstimmen würden, ergab ein eindeutiges Meinungsbild: 78 % stimmten für den Verbleib in der Europäischen Union. Dieses klare Abstimmungsergebnis kam doch etwas überraschend, da in den Medien oft über die Schwierigkeiten innerhalb der EU berichtet wird. Bei den befragten Personen handelte es sich um Auszubildende verschiedenster Ausbildungs-berufe von angehenden Fachinformatikern über Kaufleute im Einzelhandel bis hin zu Medizinischen Fachangestellten.

Bei einer Diskussionsrunde in der Berufsschule hatten die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, sich direkt mit MdB Stefan Müller auszutauschen. So wollten die Auszubildenden wissen, welche Position der Abgeordnete zu einem EU-Beitritt der Türkei vertritt. Stefan Müller stellte sich klar gegen Beitrittsgespräche mit der Türkei. Die Türkei sei kein Beitrittskandidat. Die Beziehungen zu der Türkei würde er lieber in einer „besonderen Partnerschaft“ sehen.

Zudem interessierte die Schülerinnen und Schüler, ob es in Zukunft eine europäische Armee geben wird. Stefan Müller führte aus, dass die Verteidigung in nationaler Zuständigkeit liegt und es auch keine EU-Armee gibt. Es wird aber viel getan, um die Verteidigungszusammenarbeit zu fördern. So arbeiten beispielsweise bei Auslandseinsätzen Deutschland und Niederlande eng zusammen.

Ein Schwerpunktthema stellte die Migrationspolitik innerhalb der EU dar. Die Auszubildenden zeigten hier sehr großes Interesse, da sie häufig selbst betroffen sind. Konkret ging es um die Frage, ob weitere Flüchtlinge nach Deutschland kommen können.

Der Abgeordnete erläuterte, dass es sich hier um ein schwieriges Umfeld handelt, in dem erst einmal differenziert werden müsse. Er unterschied zwischen Fachkräften, Kriegsflüchtlingen und Wirtschaftsflüchtlingen. Fachkräfte seien unbedingt notwendig für Deutschland. Ohne qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland werden wir die zukünftigen Probleme nicht lösen können. „Bei Kriegsflüchtlingen gebieten es unsere Werte, die Menschen aufzunehmen“, so Stefan Müller.

Humanitäre Hilfe ist eine Selbstverständlichkeit. Wirtschaftsflüchtlinge aufzunehmen ist dem Abgeordneten zufolge nicht möglich, da sonst eine Überforderung unseres „Systems“ entstehe. Aus seiner Sicht muss die EU eine Lösung in Bezug auf die Verteilung der Flüchtlinge finden.

Nach der Diskussionsrunde wurden weitere Auszubildende aktiv in die Präsenz-Veranstaltung mit einbezogen. Bei einer Live-Schaltung in die Klassenzimmer und einem Live Online-Quiz mit über 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zeigte sich, dass die meisten Lernenden große Freude an dem EU-Projekttag hatten.

Den Abschluss der gelungenen Veranstaltung rundete eine Frage von Schulleiter OStD Roland Topinka an den Bundestagsabgeordneten ab: „Welche Wünsche haben Sie für die Europäische Union in den nächsten zehn Jahren?“ MdB Stefan Müller formulierte sein Anliegen an die EU kurz und knapp: „Weniger Bürokratie, mehr Zusammenarbeit und schnellere Entscheidungen.“ Diesen Wünschen konnten die anwesenden Teilnehmer von ganzem Herzen zustimmen.