Die, die es nicht haben, wollen es, und die, die es haben, schätzen es nicht immer: das Duale System der Berufsausbildung. Die gleichzeitige Ausbildung in Betrieb und Schule ist ein Exportschlager, hierzulande verliert das Duale System sein wichtigstes Kapital – die Auszubildenden. Der Rückgang von Schülerzahlen an Berufsschulen in fast allen Ausbildungsrichtungen spiegelt sowohl den Fachkräftemangel als auch die Präferenz eines Studiums wider. Gleich zwei Projekte, die Studium und Duale Ausbildung verbinden, sollen das Duale System in Erlangen stärken, beide eine Kooperation der Staatlichen Berufsschule Erlangen und der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm.

Im vergangenen Jahr begann der Verbundstudiengang Bachelor Wirtschaftswissenschaften – Industriekauffrau/-mann, jetzt folgte die Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung für die Bachelor-Studiengänge Informatik, Medieninformatik, Wirtschaftsinformatik sowie Elektro- und Informationstechnik – verzahnt mit der Ausbildung zur Fachinformatikerin/zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung (IHK).

Die TH Nürnberg wurde durch die Vizepräsidentin Prof. Dr. Christina Zitzmann vertreten, für die Berufsschule Erlangen unterzeichnete Schulleiter Roland Topinka den Kooperationsvertrag. Beide wiesen auf die Win-Win-Situation dieser Kooperation für die Auszubildenden/Studierenden hin: Die Verbindung der Vorzüge einer Dualen Ausbildung in Betrieb und Schule mit einem Universitätsabschluss.
An der Veranstaltungen nahmen zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung teil. In ihrem Grußwort hob Staatssekretärin Anna Stolz vom Staatsministerium für Unterricht und Kultus die Wichtigkeit hervor, das Duale System auch für leistungsstarke Schülerinnen und Schüler attraktiv zu machen.

Der Oberbürgermeister der Stadt Erlangen, Dr. Florian Janik, strich die Bedeutung des Dualen Systems und der Berufsschule für die Universitätsstadt Erlangen heraus. Er wies auf die beträchtlichen Investitionen hin, die die Stadt Erlangen für die Berufsschule tätigt und zeigte sich erfreut über die Einrichtung des Verbundstudiengangs an „seiner“ Berufsschule.

Auch Stefan Kastner, Leiter des Bereichs Berufsbildung der IHK Nürnberg für Mittelfranken, strich die Bedeutung des dualen Systems für den Arbeitsmarkt in Deutschland heraus. Er freute sich, dass so viele Ausbildungsbetriebe Interesse an Verbundstudiengängen haben und wünschte der TH Nürnberg und der Berufsschule viel Erfolg mit diesem Bildungsangebot.